Stiftungen spüren heute den steigenden Druck, ihre Vermögensanlagen transparenter, professioneller und wirkungsorientierter umzusetzen. Gleichzeitig wächst mit der Digitalisierung die Zahl der Möglichkeiten – und der Fragen. Die neue Webinar-Reihe «Vermögensanlage digital» und ein Bootcamp im Januar 2026 zeigen, wie digitale Benchmarks, Tools und strukturiertes Vorgehen eine zeitgemässe Anlagepolitik unterstützen können.
Stiftungen tragen eine besondere Verantwortung – nicht nur in ihrer Förderpraxis, sondern ebenso in der Art und Weise, wie sie ihr Vermögen anlegen. Gerade hier sind Transparenz, Kohärenz und die konsequente Ausrichtung auf den Zweck zentral. Andrea Studer, CEO der Fondation Botnar, bringt es auf den Punkt: «Verantwortung erschöpft sich nicht im einzelnen Vergabeentscheid. Sie umfasst Strategie, Kommunikation und Anlagepolitik gleichermassen.»
Digitale Instrumente eröffnen hier neue Chancen, diese Verantwortung einerseits sichtbar zu leben, indem sie Kriterien, Profile und Ergebnisse nachvollziehbar machen. Und andererseits die aktuelle Praxis regelmässig zu hinterfragen. Doch Tools ersetzen nicht die Grundlagen: Strategische Klarheit, ein sauber verankertes Reglement und ein Stiftungsrat, der seine Steuerungsrolle aktiv wahrnimmt, bilden weiterhin das Fundament einer professionellen Vermögensanlage.
Aber welche digitalen Möglichkeiten unterstützen Stiftungen heute konkret in ihrer Arbeit? Dieser Frage geht der Schwerpunkt «Vermögensanlage digital» nach, den Spheriq zusammen mit Partnern von Ende November bis Mitte Januar den interessierten Akteuren des gemeinnützigen Sektors anbietet.
Orientierung durch Vergleichbarkeit
Viele Stiftungen stehen vor der Frage, wie sie ihre Anlageergebnisse sinnvoll einordnen können. Benchmarks leisten hier einen wichtigen Beitrag, indem sie Anlageresultate vergleichbar machen und Trends sichtbar werden lassen.
Der SwiPhiX schafft eine einfache und solide Grundlage für einen Vergleich. «Der SwiPhiX zeigt Stiftungen, wo sie im Marktvergleich stehen – und schafft Transparenz über Performance und Risiko», sagt Hansjörg Schmidt von der Zürcher Kantonalbank. Der SwiPhiX macht deshalb den Auftakt des Schwerpunkts im ersten Webinar am 25. November von 15-16 Uhr.
Doch Benchmarks sind nur ein Teil des Bildes. Die Varianz zwischen Stiftungsportfolios ist bemerkenswert, wie Luzius Neubert von PPCmetrics weiss: «Anlageerfolg ist für Förderstiftungen zentral: Aber wie kann der Stiftungsrat ihn messen und beeinflussen?» Eine klare Definition von Zielen und Risiko sind entscheidend, um die Performance richtig zu bewerten – und um fundierte Entscheidungen zu treffen. Wer aber die verfügbaren Benchmarks sinnvoll nutzt, erhält nicht nur Zahlen, sondern insbesondere auch Orientierung für die strategische Weiterentwicklung.
In Schritten an den Start
In der zweiten Session der Reihe am 4. Dezember, 11-12 Uhr, wird der Blick auf die Umsetzung gerichtet. Wie wird aus einer durchdachten Strategie ein belastbares Mandat? Viele Stiftungen stehen vor der Herausforderung, ihre Ziele konsequent in ein Reglement und ein Mandat zu übersetzen, das sowohl unabhängig als auch kosteneffizient ist.
Olivier Fricker von FINAD betont den Stellenwert einer guten Begleitung: «Stiftungen brauchen persönliche Beratung, die gleichzeitig unabhängig, individuell und langfristig orientiert ist.» Alexandra Janssen von ECOFIN ergänzt die Perspektive und zeigt, wie eng Governance und Anlagestrategie miteinander verknüpft sind: «Trends sind wichtig – aber nur eine fundierte Strategie sorgt dafür, dass Anlagen den Stiftungszweck nachhaltig stützen.» Zwischen Reglement, Ausschreibung und Mandat entsteht so der Spielraum, in dem Stiftungen sicher und konsistent agieren können – und dies analog wie digital.
Im digitalen Zeitalter
Ein dritter Fokus und damit das Thema des abschliessenden Webinars am 9. Dezember, 9-10 Uhr, ist digitalen Tools gewidmet. Sie spielen heute eine zentrale Rolle im Controlling und Reporting und helfen, komplexe Informationen zu strukturieren und die Steuerung des Vermögens transparent zu machen.
Ueli Mettler von c-alm ordnet die Entwicklung ein: «Anlageberatung an der Schwelle zur Digitalisierung? Teilweise ja, aber es gibt Grenzen.» Mit anderen Worten: Digitalisierung kann zwar Prozesse beschleunigen und Daten zugänglicher machen, kurz: Übersicht schaffen. Doch sie ersetzt nicht die professionelle Expertise.
Wie Tools in der Praxis eingesetzt werden können, zeigt Joël Escher von Kendris. Er ist überzeugt: «Digitales Reporting macht Vermögenssteuerung erst wirklich nachvollziehbar.» Besonders bei heterogenen Portfolios erweisen sich digitale Lösungen so als wertvolle Unterstützung im Alltag und als wichtiger Schritt, wenn die Vermögensanlage nicht nur alle paar Jahre zum Traktandum der Stiftungsratssitzung werden soll.
Vertiefung im Bootcamp
Das Bootcamp am 14. Januar 2026, 9–12 Uhr (ebenfalls online) führt die Themen der Reihe nochmals zusammen und ergänzt die Perspektive um die zentralen Grundlagen, Governance-Aspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen, die jede Stiftung kennen sollte. In kompakten Beiträgen beleuchten Expert:innen aus Beratung, Vermögensverwaltung und Recht, wie Handlungsspielräume genutzt und Leitplanken gesetzt werden können.
Sebastian Rieger von proFonds bringt die Verantwortung des Stiftungsrats dabei treffend auf den Punkt: «Bei der Zweckerfüllung und Vermögensanlage wird über die Verantwortung des Stiftungsrats entschieden.» Wer sich also mit Benchmarks, Strategiefragen und digitalen Tools befasst, gewinnt ein umfassendes Verständnis dafür, wie eine zeitgemässe Anlagepolitik aussehen kann – und wie der Stiftungsrat mit digitalen Werkzeugen seine Hausaufgaben noch effizienter macht.
Die Verbindung von Fachinputs, praktischen Einblicken und Diskussionen schafft im Bootcamp ein übersichtliches Gesamtbild, das den Teilnehmenden dabei hilft, sich im zunehmend digitalen Umfeld sicher und zweckorientiert zu bewegen. Ergänzt wird dies durch zwei Praxisbeispiele von Stiftungen, die ihre Vermögensanlage bereits heute konsequent am Zweck ausrichten. «Impact Investing zeigt, wie auch Kapital gezielt wirken kann. Doch nicht jede Stiftung kann diesen Weg gehen», sagt Lukas von Orelli von der Velux Stiftung und macht damit deutlich, wie individuell Anlagestrategien bleiben müssen – selbst bei hoher Professionalität. Sushant Sharma von der Fondation Botnar betont die Bedeutung der eigenen Werte: «Die Vermögensanlagen widerspiegeln die Werte und Prinzipien der Fondation Botnar.» Gerade diese Einbettung in den spezifischen Stiftungszweck mache die Anlagepolitik neben der reinen Finanzlogik zu einem aktiven Teil der Gesamtstrategie.
Mit diesen Perspektiven zeigt das Bootcamp nicht nur, wohin sich die Vermögensanlage im digitalen Zeitalter entwickelt, sondern auch, wie Stiftungen ihren eigenen Weg finden müssen – verantwortungsvoll, zweckorientiert und professionell. Wer seinen Handlungsspielraum und den Werkzeugkasten gut kennt, ist im Vorteil – und genau hier möchte das Bootcamp ansetzen.
Programm und Anmeldung
Webinar 1 – Benchmarks & Performance
25. November 2025, 15–16 Uhr
Vergleichen, verstehen, verbessern: Das Webinar „Benchmarks & Performance“, Teil unserer Reihe «Vermögensanlage digital», zeigt, wie Stiftungen ihre Anlageresultate richtig einordnen und daraus strategische Schlüsse ziehen. Anhand des SwiPhiX und weiterer Benchmarks erläutern Expert:innen der Zürcher Kantonalbank und von PPCmetrics, wie Vergleichsgrössen Transparenz schaffen und Entscheidungsgrundlagen stärken. Erfahren Sie, was sie von einem Benchmark erwarten dürfen – und wie sie die Performance der eigenen Anlagestrategie richtig einschätzen.
Webinar 2 – Schritte zum Mandat
4. Dezember 2025, 11–12 Uhr
Planen, umsetzen, überprüfen: Im Webinar Schritte zum Mandat unserer Reihe «Vermögensanlage digital» erfahren Stiftungen, wie sie ihre Strategie in ein professionelles Anlagekonzept überführen – von der Definition der Ziele über das Reglement bis zur Ausschreibung. Fachleute von FINAD und ECOFIN zeigen, was Unabhängigkeit, Kosteneffizienz und Governance in der Praxis bedeuten. Das Webinar vermittelt, wie klare Strukturen und fundierte Prozesse die Qualität der Vermögensanlage langfristig sichern.
Webinar 3 – Digitale Tools im Controlling und Reporting
9. Dezember 2025, 9–10 Uhr
Wie digital geht Vermögensanlage? Das abschliessende Webinar «Digitale Tools» unserer Reihe «Vermögensanlage digital» zeigt, wie Stiftungen mit modernen Instrumenten Transparenz schaffen und ihre Vermögenssteuerung professionalisieren. Expert:innen von c-alm und KENDRIS geben Einblick in aktuelle Vergleichs-, Reporting- und Controlling-Lösungen und diskutieren, wo Digitalisierung echten Mehrwert bringt – und wo ihre Grenzen liegen.
Bootcamp – Vermögensanlage digital
14. Januar 2026, 9–12 Uhr
Das Bootcamp Vermögensanlage digital vermittelt Stiftungen an einem Vormittag die zentralen Grundlagen verantwortungsvoller Vermögensanlage – kompakt, praxisnah und (möglichst) digital unterstützt. Sie erfahren, wie Stiftungen ihren Handlungsspielraum strategisch nutzen, rechtliche Vorgaben umsetzen und Benchmarks gezielt nutzen. Expert:innen zeigen, wie Governance, Anlagereglement und Reporting ineinandergreifen – und welche digitalen Tools Transparenz und Steuerbarkeit erhöhen. Das kompakte Bootcamp schafft Orientierung, bündelt Erfahrung und zeigt auf, wie Stiftungen im digitalen Zeitalter ihr Vermögen professionell und zweckgerichtet einsetzen.
Trendnetzwerk «Vermögensanlage & Finanzen»
Austausch, Diskussionen und Vertiefung während und nach der Reihe
Zwischen Ende November und Mitte Januar laden wir Sie ein, kostenlos Teil des Spheriq-Trendnetzwerks «Vermögensanlage & Finanzen» zu werden und vom Programm zu profitieren: Benchmarks verstehen, Mandate professionell aufgleisen, digitale Tools sinnvoll einsetzen – Fundamente einer Anlagepolitik, die Verantwortung ernst nimmt.

