Mit Jahresende-Fundraising mehr Spenden sammeln

Zum Jahresende steigt die Spendenbereitschaft und damit die Chance für Nonprofits, wichtige Mittel zu sichern. Wer diese Phase des Year-End-Fundraisings strategisch nutzt, kann nicht nur Einnahmen steigern, sondern auch langfristige Beziehungen zu Unterstützer:innen aufbauen.

Zwischen Mitte November und dem 31. Dezember werden im Schnitt rund ein Drittel aller Jahresspenden gesammelt. Zudem zeigen die neusten Zahlen aus der Schweiz, dass das Spendenvolumen 2024 gleich stabil war wie in den Vorjahren. Die Spenden sind im Durchschnitt höher und Förderstiftungen sind engagierter als je zuvor. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der aktiven Spender:innen und neue digitale Zahlungsformen wie TWINT führen zu tieferen Durchschnittsbeträgen: Während Zuwendungen per Überweisung im Schnitt 198 Franken betragen, liegen digitale Spenden bei nur 95 Franken. Umso wichtiger ist es, dass Nonprofits ihre Unterstützer:innen Ende Jahr nochmal so richtig animieren, mit einer Spende Gutes zu tun. Wer Jahresende-Fundraisings richtig umsetzt, kann zum Endspurt des Jahres noch wichtige Mittel für seine Mission sichern.

Wieso zum Jahresende mehr Fundraising betreiben?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Weihnachtszeit ruft zu Grosszügigkeit auf und gleichzeitig rückt für viele die Steuererklärung näher. Genau diese Mischung aus gesteigerter Spendenbereitschaft und pragmatischer Jahresplanung macht die letzten Wochen im Jahr zur idealen Phase für Nonprofits, um Unterstützer:innen zu aktivieren. Aus diesen Gründen steigt die Chance für erfolgreiche Spendenaufrufe am Ende des Jahres:

1. Besinnliche Jahreszeit

In der dunklen Jahreszeit und während der Feiertage denken viele Menschen an jene, die weniger haben. Dies führt bei vielen zur Bereitschaft, etwas zurückzugeben. Nonprofits können das Momentum dieser Empathie und Solidarität nutzen, um Spenden zu generieren.

2. Reflektion und Buchhaltung

Ende Jahr ist für viele die Zeit der Reflektion: Was sind die Highlights des Jahres? Was habe ich erreicht? Habe ich dieses Jahr schon zurückgegeben? Viele nehmen diese Jahreszeit zum Anlass, über die (finanziellen) Bücher zu gehen und wollen als letzte gute Tat im Jahr noch spenden.

3. Steuerliche Vorteile

Zuwendungen wirken sich positiv auf die Steuerlast aus. Das ist besonders relevant in der Jahresendphase, wenn klar ist, wie viel Einkommen noch auf dem Konto übrig ist. Wer noch etwas Geld zur Verfügung hat und dies gerne spenden möchte, kann den Betrag bei der Steuererklärung geltend machen und somit Steuern sparen.

Wann soll das Jahresende-Fundraising beginnen?

Ein gut getimter Start einer Kampagne stellt sicher, dass Inhalte konsistent, aber nicht bis zur Erschöpfung die Spender:innen erreichen. Das Jahresende-Fundraising soll also früh genug starten, um Aufmerksamkeit aufzubauen. Gleichzeitig soll die Kampagne nah genug am Dezember liegen, um die natürliche Spendenmotivation der Unterstützer:innen zu nutzen. An diesen drei Zeitpunkten können sich Nonprofits orientieren:

Mitte November: Aufmerksamkeit schaffen

Ab Mitte November nehmen Menschen die ersten Spendenaufrufe bewusst wahr. In dieser Phase lohnt es sich, die Kampagne zu lancieren, erste Geschichten zu erzählen und Unterstützer:innen auf das Jahresende einzustimmen. Das darf ohne Druck sein, aber immer mit einer klaren Botschaft.

Ende November / Giving Tuesday: Momentum nutzen

Der Giving Tuesday bietet einen natürlichen Anlass, Spenden zu thematisieren. Viele Menschen erwarten zu diesem Zeitpunkt Aufrufe und reagieren stärker auf inspirierende Botschaften. Wer hier präsent ist, baut Reichweite und Engagement für den Dezember auf.

Anfang Dezember: Hauptphase starten

Im Dezember steigt die Spendenbereitschaft deutlich an. Jetzt ist der Moment für die stärksten Botschaften, konkrete Geschichten und klare Calls-to-Action. Nonprofits, die zu diesem Zeitpunkt bereits sichtbar sind, profitieren besonders, weil sie in den Tagen zuvor bereits Aufmerksamkeit und Vertrauen aufbauen konnten.

Der optimale Startzeitpunkt hängt natürlich auch von den Ressourcen der Organisation ab. Es kommt ganz drauf an, wie gross ein Nonprofit ist und welche Mittel zur Verfügung stehen. Je grösser die Kampagne angesetzt wird, desto früher beginnt die Planung. Empfehlenswert ist es in diesen Fällen, bereits Mitte Jahr mit der Ideensuche, Planung und Zielsetzung zu beginnen. Anfang Herbst kann dann die Kampagne entwickelt und der Contentplan erstellt werden. Der November ist für die Produktion und Einplanung der Inhalte auf den verschiedenen Kanälen da. Egal ob grosse oder kleine Umsetzungen, es gilt für alle: Ende November oder Anfang Dezember startet die Kampagne und läuft bis zum Jahresende.

Die wichtigsten Tipps zum Jahresende-Fundraising

Jetzt wo der Ablauf fürs Jahresende-Fundraising klar ist, liegt der Fokus auf dem Inhalt. Entscheidend ist, die Botschaften so zu gestalten, dass sie in dieser besonders aufnahmebereiten Zeit wirklich bei den Spender:innen ankommen.

1. Abwechslung und Emotionen bieten

Nichts ist langweiliger, als immer wieder den gleichen Inhalt zu sehen. Nonprofits können ihre Plattformen fürs Year-End-Fundraising abwechslungsreich gestalten und beispielsweise Empfehlungen für Artikel, Podcasts oder inspirierende Inhalte machen. Besonders in der Weihnachtszeit reagieren Menschen ausserdem gut auf emotionale Botschaften, Geschichten und persönliche Ansprache. Dies lockert das Spendenmarketing auf und hält die Community engagiert.

2. Dringlichkeit erzeugen

Ein klarer Countdown hilft, Menschen regelmässig ans Spenden zu erinnern. Je öfter Menschen eine Botschaft sehen oder hören, desto eher werden sie aktiv, besonders, wenn ein klarer Zeitrahmen sichtbar wird.

Beispiele:
«Noch 1 Monat Zeit, um Gutes zu tun.» 
«Noch 5 Tage, um mit einer Spende Steuern zu sparen.»
«In einem Tag ist das neue Jahr. Haben Sie dieses Jahr schon was Gutes getan?»

3. Auf steuerliche Vorteile hinweisen

Viele Menschen spenden Ende Jahr nicht nur aus solidarischer Sicht, sondern sparen damit auch Steuern. Eine Organisationen diese Motivation klar kommunizieren und Spender:innen aufklären, wie sie ihre Spende bei der Steuererklärung geltend machen.

4. Bindung statt einmalige Spenden

Wer langfristig erfolgreich sein will, sollte die Beziehung zu Unterstützer:innen pflegen. Das Year-End-Fundraising ist nicht nur zur kurzfristigen Aktivierung neuer Spender:innen gedacht. Es ist umso effektiver, um Menschen wiederholt zu einer Spende zu animieren. So gelingt es:

· Präsenz auf Social Media mit relevantem, hochwertigem Content
· Hintergrundgeschichten und Einblicke in die Wirkungstätigkeit der Organisation
· Emotionale, ehrliche und persönliche Kommunikation
· Nicht nur Spendenaufrufe, sondern auch inhaltlichen Mehrwert bieten
· Regelmässig informieren bei gemeinsamen Erfolgen (bspw. Spendenziel erreicht)
· Regelmässige Dankesbotschaften

5. Spenden einfach machen

Wenn sich jemand entscheidet zu spenden, sollte der Prozess so einfach wie möglich gemacht werden. Denn je weniger Hürden beim Spenden auftauchen, desto höher die Spendenquote. Am besten ist es, wenn Organisationen verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anbieten wie:

· Banküberweisung
· Digitale Spendenformulare
· TWINT
· QR-Codes
· Spendenaktionen

Digitale Tools fürs Jahresende-Fundraising nutzen

Um das Spenden für alle Beteiligten einfacher zu gestalten, stehen Organisationen und Privatpersonen auf SpendenSchweiz und Spheriq digitale Tools zur Verfügung.

Fundraising einfach digital nutzen

SpendenSchweiz ist die zentrale Plattform für Public Fundraising, Online-Kampagnen und effiziente Spendenkommunikation. Sie bietet einen Überblick über Organisationen, Projekte und aktuelle Spendenaktionen. Spender:innen erfahren alles über den Sektor dank Stories, Interviews, praktischer Spendentipps und den Do Good-Newsletter.

Spendenaktion erstellen

Mit wenigen Klicks ermöglicht es der Kampagnengenerator NPOs und Privatpersonen, innert Minuten eine eigene Online-Spendenaktion zu starten.

QR-Codes für müheloses Spenden

Egal ob für Flyer, Magazine, Briefe, Plakate oder online auf Websites oder Social-Media-Kanälen – bei Spheriq können Organisationen QR-Codes erstellen, damit Unterstützer:innen mit einem einzigen Kamerascan direkt zum Spendenformular gelangen.